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Unsere Ruderer Alina Matschek (9b), Niklas Mattern (9c), Erik Lath (10b) und Dominik Stark (10a) nahmen im September 2016 am Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ teil, bei dem sie einen tollen 5. Platz belegten.

Erik Lath hat das Erlebte in einem Bericht zusammengefasst:

Sonntag:
Am Sonntag sind wir mit unserer Trainerin zum Berliner Hauptbahnhof gefahren, um uns dort anzumelden. Wir erhielten Ausweise, um überhaupt an dem Wettkampf teilnehmen zu dürfen. Am Hauptbahnhof erwartete uns ein Team, das Fotos und Videos für Snapchat machen wollte. Natürlich waren dort nicht nur Ruderer, sondern auch Fußballer, Golfer, usw. Relativ früh sind wir auch wieder von dort abgereist.

Montag:
Frühmorgens haben wir uns im Verein getroffen und als die Truppe endlich komplett war, ging es gleich nach Grünau. Dort angekommen, luden wir unser Boot namens „Dahme“ ab. Es war nicht wirklich unser Boot, denn ein Ruderverein aus Berlin hatte es uns freundlicherweise ausgeliehen.
Natürlich gab es an diesem Tag noch keine Rennen. Es war nur Trainingstag, um sich auf die Regatta vorzubereiten. Wir gingen nicht sofort aufs Wasser und haben erst mal ein paar Fotos geschossen oder den anderen Ruderern beim Training zugesehen.
Anschließend war die Zeit gekommen, unser Boot überprüfen zu lassen. Gewicht, Länge, Breite, Tiefe spielten natürlich eine Rolle, um den anderen nicht unfair im Vorteil zu sein. Bei uns schienen alle Maße zu passen, doch in der Breite fehlten uns läppische 3 Zentimeter. Somit konnten wir mit „Dahme“ nicht starten.
Wir waren ziemlich erschüttert und ratlos, was man machen könnte, um doch noch am Rennen teilzunehmen. Unsere Trainerin fragte andere Vereine, ob die vielleicht noch ein passendes Boot für uns haben und tatsächlich war jemand bereit, uns ein Boot zu leihen. Um aber heute nicht umsonst nach Grünau gefahren zu sein, haben wir unser altes Boot ins Wasser gelegt und sind anschließend doch einige Male die Regattastrecke abgefahren.
gsw_jugend-trainiert-fuer-olympia_september-2016_1Als wir unsere Trainingseinheit absolviert hatten, mussten wir uns natürlich um das andere Boot kümmern. Es war noch nicht mal in Grünau, sondern in Neukölln. Der andere Verein hatte erst um 18 Uhr geöffnet, doch es war erst ca. 14 Uhr. Da sind wir nochmal nach Hause gefahren und haben uns gegen 17 Uhr erneut im Verein getroffen, um anschließend nach Neukölln, zu unserem neuen Boot zu gelangen.
Da der Verein nur 10 Kilometer von der Grünauer Regattastrecke entfernt ist, holten wir es nicht mit dem Bootsanhänger ab, sondern sind mit dem Boot direkt durch einen 10 Kilometer langen Kanal nach Grünau gefahren, wo uns dann unsere Trainerin erwartete. Gegen halb 8 sind wir anschließend nach Rüdersdorf gefahren.

Dienstag:
Der erste Wettkampftag stand an und der Adrenalinpegel stieg dementsprechend. Heute ging es darum, ins Finale zu kommen oder in den Hoffnungslauf, um sich dort nochmal für das große Finale zu qualifizieren.
Mit dem neuen Boot also sind wir auf das Wasser gegangen, noch einmal die Strecke abgefahren und wenige Stunden später zur Startlinie für das erste Rennen.
Am Start stieg die Nervosität nochmal enorm. Die Ruhe der anderen Ruderer bewies auch deren Nervosität. Die Herkunft aller Wettkämpfer wurde nochmal erwähnt, und als der Sprecher endlich fertig war, herrschte wieder absolute Totenstille. Dann das Startkommando und los ging es. Die ersten paar Startschläge schon mit aller Kraft, die nächsten wiederum leichter, um Kraft zu sparen. Die Steuerfrau schrie und feuerte uns an. Die Hälfte der Strecke war schon absolviert, lautes Schreien war von den Steuermännern- und frauen zu hören, während die Ruderer nochmal alles gaben.
Endlich im Ziel angekommen. Leider nur der dritte Platz. Das hieß, in ein paar Stunden noch ein Rennen für die Qualifikation ins große A Finale. Unsere Trainerin war stolz, dennoch wir Sportler enttäuscht, es im Hoffnungslauf erneut versuchen zu müssen.

gsw_jugend-trainiert-fuer-olympia_september-2016_2Da wir nach dem Rennen sehr hungrig waren, haben wir uns erst mal vollgefressen, um neue Energie und Motivation zu tanken. Nun setzten wir uns auf die Tribüne, um den anderen Rennen zuzusehen. Wir hatten viel Zeit, bevor das nächste Rennen begann. Aber diese verging  relativ schnell und es war Zeit für den Hoffnungslauf. Das bedeutete, erneut ins Boot und diesmal mindestens den zweiten Platz für das A Finale erreichen.
Am Start herrschte die gleiche Nervosität wie beim Rennen zuvor. Und wieder gaben wir alles, die Steuerfrau schrie und feuerte uns an. Wir ruderten wie verrückt, um das Finale. Kurz vor dem Ziel nochmal Endspurt. Mit letzter Kraft nochmal alles geben. Kaum zu glauben! Doch im Ziel angekommen, herrschte eine große Erleichterung. Wir hatten mit einer ganzen Bootslänge den ersten Platz gemacht und waren somit im A Finale.
Stolz haben wir an unserem Steg angelegt. Unsere Trainerin war ebenfalls stolz. Gemeinsam trugen wir das Boot aus dem Wasser. Die Freude war groß und die Laune am Höhepunkt. Relativ früh sind wir dann wieder abgereist.

Mittwoch:
Das finale Rennen stand an. Schon gegen 10 Uhr! Wir wärmten uns für das Rennen auf, liefen nochmal einen Kilometer und fuhren mit unserem Boot ein letztes Mal zur Startlinie.
Die Nervosität war viel intensiver als bei dem ersten Rennen. Diesmal fuhren die besten Schulen Deutschlands, die sich gestern qualifiziert hatten. Beim Start wieder mit aller Kraft gezogen, die nächsten Schläge wieder etwas leichter, trotzdem hart und kontinuierlich sauber durch. Jeder wollte den ersten Platz und jeder gab sein Bestes. Die Steuermänner- und frauen schrien wie wild, die Ruderer gaben auf den letzten paar Hundert Metern nochmal alles und im Endspurt mit letzter Kraft ins Ziel.

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Leider reichte es für uns nur für den fünften Platz. Die Enttäuschung war trotz neuer Bestzeit groß. Früh sind wir wieder nach Hause gefahren und haben uns erneut im Verein getroffen, um zur Abschlussfeier in die Max Schmeling Halle zu fahren. Dort fanden die Siegerehrungen statt. Sogar ein Fernsehteam begleitete die Feier. Natürlich traf man dort auch die anderen Ruderer, Fußballer, Golfer usw.
Abends machte ein DJ nochmal ordentlich Stimmung und die meisten tanzten mit, aber gegen 23 Uhr war die Feier auch schon wieder vorbei.

Erik Lath
10a

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