Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche. Mit dem Projekt setzen sich Schülerinnen und Schüler für ein soziales, solidarisches und friedliches Miteinander und für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung von anderen ein.
Um den Titel zu erwerben, müssen sich mindestens 70 % aller Schulzugehörigen (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie sonstige Mitarbeitende der Schule) durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. Teilnehmende Schulen verpflichten sich damit, bei Aktionen und Projekten gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus an der Schule mitzuwirken. Koordinator des Projekts im Land Brandenburg ist die RAA (Regionale Bildungsstelle für Bildung, Integration und Demokratie).
- Wir verpflichten uns dazu,
- nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierung, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- uns gegen gewalttätige, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen in der Schule zu wenden.
- uns für eine offene Auseinandersetzung einzusetzen und gemeinsam Wege zu finden, einander zu achten.
- regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, an unserer Schule ein Projekt zum Thema Diskriminierung zu organisieren, um präventiv gegen jede Form davon, insbesondere gegen Rassismus, vorzugehen.
Die Idee dahinter
Die Idee entstand bereits im Januar 2018 in Vorbereitung der Projektwochen. Zwei Schüler aus der damaligen Klasse 11 sind die Initiatoren dieses Projektes. Sie ließen sich unter anderem durch einen Flüchtling aus Syrien, der einige Wochen an unserer Gesamtschule Woltersdorf war, dazu anregen.
Die beiden haben sich eingehender mit der Diskriminierungsproblematik beschäftigt, Unterschriften von Mitschülern sowie Lehrern gesammelt und Sponsoren gesucht. Im Rahmen der Projektwochen leiteten die beiden die Projektgruppe mit Mitschülerinnen und Mitschülern aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen. Nur zwei Wochen blieben der Projektgruppe, um für ihr Anti-Rassismus-Projekt aktiv zu werden und Unterschriften zu sammeln. Mit jeder Unterschrift wuchs das Bekenntnis zur couragierten Schule ohne Rassismus – mit jeder Unterschrift kam die Projektgruppe ihrem Ziel ein Stück näher. Mit der Sparkasse Oder-Spree wurde ein Sponsor für das Auszeichnungsschild gewonnen.
Geschafft! Zum Ende der 2. Projektwoche hatten die beiden mit ihrer Projektgruppe das Ziel erreicht. 74 % aller Mitglieder unserer Gesamtschule haben ihre Unterschrift gegeben und sich damit bereit erklärt, nach den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu agieren. Im Juni 2018 haben wir im Rahmen unseres Sommerfestes feierlich unsere Auszeichnung erhalten!
Diese Auszeichnung erfüllt uns mit Stolz. Sie ist eine Würdigung unserer Schülerinnen und Schüler sowie des gesamten Schulteams unserer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Woltersdorf.
Wir gehören damit dem größten Schulnetzwerk Deutschlands an. In diesem Netzwerk positionieren sich über 3.500 Schulen gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt.
In jedem Schuljahr müssen wir unter Beweis stellen, dass wir zu Recht den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verdient haben. Erfüllen wir unsere Pflichten, wird die Auszeichnung verlängert. Bisher ist es uns gelungen. Wir sind bester Dinge, dass es uns auch zukünftig gelingt.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Aktionen und Aktivitäten
Verlegung eines Stolpersteins in Woltersdorf
Am Freitag, den 31. August 2018 fand die vierte Stolpersteinverlegung in Woltersdorf statt, bei der für vier ehemalige jüdische Bürger aus dem Umkreis ein Gedenkzeichen gesetzt wurde. Stolpersteine sind jeweils mit dem Namen eines Opfers, dessen Geburts-, Deportier- und Sterbedatums ausgestattet. Die Steine sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und zeigen, dass auch sie nicht vergessen werden. Einer der vier Steine wurde von unserer Schule gesponsert, um zu zeigen, dass dieses Thema nicht nur die ältere Generation betrifft. Die Schülerinnen und Schüler haben sich sowohl im Geschichtsunterricht also auch in einem Seminarkurs in der Sekundarstufe II intensiver mit der Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus beschäftigt.
Theaterstück „Annes Kampf“
Adolf Hitler wusste von Anne Frank nichts, sie von ihm sehr wohl. „Hitlers Kampf“ ist es, der die Geschichte der Anne Frank zeugt und beendet. Ende Februar, Anfang März 1945, stirbt Anne Frank im KZ Bergen-Belsen. Geblieben ist ihr Tagebuch, das in einer scharf geschnittenen Lesung auf Hitlers „Mein Kampf“ trifft. Zwei Schriftsteller lassen die beiden Texte in Auszügen aufeinanderprallen. Grauen und Hoffnung, Bestie und junges Mädchen. Geschichte, die Geschichte mit höhnischem Gelächter erzeugt. Am 20. September 2019 waren die beiden Schriftsteller mit einem Gastauftritt an unserer Schule.
Gender-Hinweis:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir eine gendergerechte Form von Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Wir möchten darauf hinweisen, dass dies aus rein redaktionellen Gründen geschieht und keinerlei Wertung beinhaltet. Selbstverständlich beziehen sich die Angaben auf alle Geschlechter.